Die Ruinen auf dem Waldecker Burgberg wurden in den vergangenen Jahren - leider ohne gründliche archäologische Untersuchungen - großflächig freigelegt. (Foto: H. Stark, 2005)

Die Nürnberger Burggrafen erhalten im Süden einen mächtigen Nachbarn: Herzog Ludwig von Bayern erwirbt die Burg Waldeck und die Stadt Kemnath.

1283, 10. Januar. (Ingolstadt) Am 10. Januar verkaufte Landgraf Friedrich II. von Leuchtenberg die Burg Waldeck mit allen zu derselben gehörigen Ländereien - darunter auch Kemnath - samt Landgrafenamt, Gericht und Geleit an Herzog Ludwig von Bayern. Bereits vor knapp zwei Jahren, am 10. April 1281, konnte Burggraf Friedrich III. von Nürnberg die einige Kilometer südwestlich von Kemnath gelegene Burg auf dem Rauhen Kulm samt den Dörfern Filchendorf und Hausen sowie Güter in Mockersdorf und den Gerichtsrechten in Speichersdorf aus den Händen des genannten Landgrafen erwerben. Den Zollern, die schon vor über einhundert Jahren die Bayreuther Gegend aus dem Erbe des letzten Andechs-Meraniers übernehmen konnten, gelang damit ein weiterer Schritt in der Ausdehnung ihrer Herrschaft nach Osten. Nun, da der mächtige Herzog von Bayern östlicher Nachbar des Rauhen Kulms geworden ist, wird eine weitere Ausdehnung des burggräflichen Herrschaftsbereiches in dieser Richtung wohl äußerst schwierig werden.

Harald Stark