Die Ritterschlacht zwischen Mühldorf und Ampfing - Landgraf Wilhelm von Hessen gab 1334 diese Miniatur des Gemetzels in Auftrag

(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Schlacht_bei_M%C3%BChldorf3.jpg)


1322, 28. September. (Mühldorf/Inn). In diesen Tagen entschied sich der seit 1314 schwelende Streit zwischen Herzog Ludwig von Oberbayern und Herzog Friedrich von Österreich um den Königsthron.. Am 28. September 1322, noch bevor sich das Heer Friedrichs mit der Streitmacht seines Bruders, Herzog Leopold von Österreich, vereinigen konnte, kam es zu Füßen der Burg Dornberg unweit von Ampfing zur entscheidenden Schlacht.

Auf der Seite des bayerisch-böhmischen Heeres war der oberpfälzische Ritter Seifried Schweppermann oberster Feldhauptmann. Er teilte das Heer in drei Gruppen. Die Angriffsspitze führten König Johann von Böhmen und dessen Schwiegersohn, Herzog Heinrich von Niederbayern. Burggraf Friedrich IV. von Nürnberg, der jenseits der Isen mit 400 Reiten in Bereitschaft lag, sollte zum Schluß in den Kampf eingreifen. Den österreichischen Truppen gelang es, die böhmische Angriffsgruppe zurückzudrängen; König Johann wurde das Pferd erstochen, fünfhundert Böhmen warfen die Waffen weg und wollten sich ergeben. Als Seifried Schweppermann dieses sah, kam er mit den Bayern den Böhmen zu Hilfe. Sie konnten sich auf eine Anhöhe zurückziehen und sich verteidigen.

Schweppermann entschloß sich dazu, eine neue Schlachtordnung zu treffen. Es war ein schöner heißer Tag, die Sonne schien und es war windig. Schweppermann stellte sein Herr so auf, daß der Wind den Staub in die Augen der Feinde wehte und diese von der Sonne, die sich in den blanken Harnischen spiegelte, geblendet wurden. Schließlich brachte Burggraf Friedrich mit seinen Franken die Wende, in dem er, österreichische Fahnen führend, dem Feind in den Rücken fiel. Die Österreicher meinten, als sie die Fahnen erblickten, es sei Herzog Leopolds Heer, das sich nähere.

Nun waren die Österreicher von Feinden umgeben und mußten sich nach allen Seiten wehren. Auch die fünfhundert Böhmen, die sich schon ergeben wollten, griffen wieder zu ihren Waffen und richteten unter Herzog Friedrichs Heer großen Schaden an. Die Ungarn waren die ersten, welche die Flucht ergriffen; sie wurden fast alle getötet. Herzog Heinrich von Österreich und Dietrich von Pilichendorf, der Fähnrich, wurden lebend gefangen. Friedrich der Schöne wehrte sich lange und tapfer, aber der kühne Albrecht Rindsmaul bezwang ihn, so daß er sich ergeben mußte. Mit ihm wurden 1160 österreichische Adelige gefangen genommen.

Burggraf Friedrich IV. von Nürnberg wurde nach dem Sieg mit Ehren überhäuft; Kaiser Ludwig bezeichnete ihn als salvator imperii, also als Retter des Reiches, und sicherte ihm, als Dank für seine Treue, die Verleihung weiterer Privilegien zu.

Harald Stark