Der Epprechtstein bei Kirchenlamitz (Foto: Steffen Schwarz, 2009)

Raubritterunwesen im Fichtelgebirge - Burggraf von Nürnberg erstürmt die Burg Epprechtstein bei Kirchenlamitz

1352, 6. Juli. (Prag) Durch das rigorose Durchgreifen Burggraf Johanns II. von Nürnberg gelang wieder ein entscheidender Schlag zur Bekämpfung des Raubritterunwesens im Fichtelgebirge. Die Herren v. Sack und v. Wild hatten für ihren Spießgesellen, den oberpfälzischen Ritter Engelshöfer, einen Regensburger Bürger in das Verließ der Burg Epprechtstein bei Kirchenlamitz geworfen. Kaiser Karl IV. beauftragte unseren Burggrafen, den Regensburger Bürger zu befreien; da ein am 21. Juni einberufenes Schiedsgericht in Bayreuth keine Einigung erzielen konnte, ließ Burggraf Johann zu den Waffen greifen. Am Ende des vergangenen Monats zog ein größeres Aufgebot, das vor durch Adelige des Hofer Umlandes gestellt wurde, vor den Epprechtstein und nahm das Felsennest trotz heftiger Gegenwehr in relativ kurzer Zeit ein. Nun belehnte Kaiser Karl IV., welcher den Nürnberger Burggrafen 1347 die Belehnung mit allen von ihnen eroberten Raubschlössern versprochen hatte, Johann II. mit der Veste Epprechtstein. Der zu dieser Burg gehörige Besitz dehnt sich in östlicher Richtung fast bis Selb aus und reicht im Süden bis an die Eger; mit diesem Schnäppchen ist dem Burggrafen - sehr zum Leidwesen der Stadt Eger - wieder eine schöne Erweiterung seines Besitzes gelungen.

Harald Stark