Türken schlagen christliches Heer in Bulgarien - König Sigismund von Ungarn durch Burggraf Johann III. von Nürnberg aus höchster Gefahr gerettet.



1396, 28. September. (Nikopolis/Bulgarien) In den vergangenen Jahren ist mit Sorge die rasche Ausdehnung des Osmanischen Reiches über den Balkan beobachtet worden. Aktuellen Berichten zufolge, belagerte ein starkes türkisches Heer unter Sultan Bajesid I. die Stadt Nikopolis in Bulgarien. König Sigmund von Ungarn kam den Eingeschlossenen mit einem Heer der Christlichen Allianz zu Hilfe. Im Verlauf des Kampfes um die belagerte Stadt wollte sich das französische Truppenkontingent durch besondere Tapferkeit auszeichnen und griff, ohne Tuchfühlung mit dem eigenen Truppenverband zu halten, das türkische Belagerungsheer an. Dem zurückweichenden Feind nachsetzend, gerieten die Franzosen unter heftigen Beschuß türkischer Bogenschützen, durch welchen vor allem zahllose Pferde getötet wurden, so daß die Franzosen ihren Kampf zu Fuß fortsetzen mußten. Die Pferde der nun zu Fuß streitenden Franzosen, darunter viele verwundete Tiere, kehrten in ihr Heerlager zurück. Als die übrigen Kämpfer des christlichen Heeres diese vielen Pferde sahen, glaubten sie, die Franzosen seien allesamt von ihren Pferden heruntergeschossen worden und gefallen, worauf sich König Sigmunds Armee zur Flucht wendete. Sigmund, der seine Männer zum Durchhalten aufforderte, konnte jedoch nichts ausrichten. Das türkische Heer setzte den Fliehenden nach und rund 20.000 Christen sollen auf der Flucht erschlagen worden sein. König Sigmund selbst, dessen Pferd strauchelte, entkam nur knapp, durch die Hilfe des Burggrafen Johann III. von Nürnberg, auf einem schnell organisierten Kahn über die Donau.

Harald Stark


Sultan Bajesid I. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:I_Bayezit.jpg)