Die Plassenburg vor ihrer Zerstörung im Jahr 1554 (Repro: Harald Stark)

Burggraf Johann III. von Nürnberg verlegt seine Residenz nach Kulmbach - fürstlicher Glanz zieht in die Plassenburg ein

1399, 28. April. (Kulmbach) Die Plassenburg in Kulmbach erfüllt sich mit neuem Glanz. Nachdem Burggraf Friedrich V. von Nürnberg seine fränkische Herrschaft schon 1385 zwischen seinen Söhnen Johann III. und Friedrich VI. aufgeteilt hatte, zog er sich vor zwei Jahren ganz von den Regierungsgeschäften zurück um auf der Plassenburg seinen Lebensabend zu beschließen. Dort verstarb er leider schon nach kurzem Ruhesitz im vergangenen Jahr.

Nun ist wieder Leben auf der Plassenburg eingezogen; Burggraf Johann III., welcher der Erbteilung von 1385 gemäß die Regierung im Oberland übernommen hat, zog mit großem Gefolge in die vorher durchgreifend renovierte Plassenburg ein. Nun stiftete der Fürst, zusammen mit seinem Bruder, Burggraf Friedrich VI., dem Testament ihres Vaters folgend, eine Ewige Messe auf der Plassenburg und stellten für den fürstliche Hofstaat einen eigenen Geistlichen in der Schloßkapelle an. Obwohl die fürstliche Hofhaltung erst kurze Zeit auf der Plassenburg ob Kulmbach anwesend ist, siedelte sich in der Stadt bereits eine große Zahl von Handwerkern und Dienstleistungsbetrieben an. So vermehrt der fürstliche Glanz auch den bürgerlichen Wohlstand Kulmbachs.

Harald Stark