Kurfürst Friedrich I. von Brandenburg und seine Gemahlin Schönelse


Der brandenburgische Kurfürst Friedrich I. stirbt im fränkischen Cadolzburg

1440, September. (Heilsbronn) Kurfürst Friedrich, der für das Haus Hohenzollern die Kurfürstenwürde erworben hat, ist tot. Er verstarb am 20. September auf seiner geliebten Cadolzburg und wurde jetzt im Hauskloster seiner Familie, im Münster zu Heilsbronn, unter großer Anteilnahme beigesetzt. Kurfürst Friedrich, der sich schon 1400 an der Absetzung König Wenzels in Oberlahnstein beteiligt hatte, setzte sich später für die Wahl des Königs Sigismund von Ungarn und Böhmen zum römischen König ein, wofür ihn dieser 1415 mit der Mark Brandenburg und der Kurfürstenwürde belohnte. Obwohl der Kurfürst so hohen Rang durch die Mark Brandenburg erlangt hatte, blieb er doch mit seiner fränkischen Heimat innig verwurzelt. Die Cadolzburg bei Ansbach war und blieb seine liebste Residenz, auch wenn er von Reichs- und Regierungsgeschäften, Kriegen und diplomatischen Sendungen oft jahrelang in fremden Ländern festgehalten wurde. Als Feldhauptmann des Reiches bewährte er sich in zahlreichen Kriegszügen, als Reichsvikar des in Ungarn weilenden Königs erließ er 1418 eine neue Reichsmünzordnung. Für die Sache der Reichsreform war er auf allen Reichstagen in hervorragender Weise tätig. 1433 gelang ihm durch die Prager Kompaktaten endlich ein Friedensschluß mit den Hussiten, die über Jahre hin das ganze Reich verunsicherten und insbesondere auch sein obergebirgisches Fürstentum in Franken in weiten Teilen verwüstet hatten.

Kurfürst Friedrich I. war ein Mann von feiner Lebensart und weltmännischer Bildung. Er beherrschte gleichermaßen die lateinische, französische und italienische Sprache, war sowohl im weltlichen wie auch im geistlichen Recht bewandert und liebte die Dichtkunst. Seine Ehefrau, Herzogin Elisabeth von Bayern-Landshut, genannt „Schön Else“ hatte ihm 4 Söhne und 7 Töchter geschenkt. Schon 1437 hat der Kurfürst die Erbteilung unter seinen Söhnen festgelegt. Danach soll sein ältester Sohn Johann seine Nachfolge als Regent im Oberland und auf der Plassenburg antreten; der zweitgeborene Friedrich II. wird Markgraf und Kurfürst in Brandenburg, der dritte Sohn Albrecht erhält das Niederland mit Cadolzburg und Ansbach, der jüngste aber, Friedrich, die Neumark. Gebe Gott den Söhnen die Weisheit und das Geschick ihres Vaters!


Harald Stark