Der Teufel treibt nicht nur vor dem Höllenrachen sein Unwesen sondern holt auch auf der Plassenburg seine Opfer (Holzschnitt, Augsburg 1473)

Während des Aufenthaltes des Markgrafen Georg Friedrich treiben böse Geister in Unwesen auf der Plassenburg

1564, Januar. (Plassenburg) Markgraf Georg Friedrich besucht erstmals für längere Zeit die Baustelle Plassenburg. Nachdem vor zwei Jahren der Baumeister Caspar Vischer als leitender Architekt für den Wiederaufbau der Hohenzollernfeste engagiert wurde, sind rasche Fortschritte im Bauablauf zu verzeichnen. Die Gebäude der Burg sind immerhin soweit hergestellt, daß sie den hohen Gast standesgemäß aufnehmen konnten.

In der Nacht zum 20. Januar trug sich im Gewölbe bei der fürstlichen Hofküche ein schauriges Szenario zu; der markgräfliche Mundkoch, Meister Peter, sowie der für die Beschaffung der Lebensmittel zuständige Fourier wurden vom Teufel selbst erwürgt und mehrere Menschen verletzt. Der Fürst zeigte sich überaus bestürzt über diesen Vorfall.

Sonst war Markgraf Georg Friedrich mit den Planungen und Bauten des Baumeisters Caspar Vischer sehr zufrieden. Für die Ausgestaltung des inneren Burghofes regte der Fürst den Bau doppelgeschossiger, relieffgeschmückter Arkaden an.


Harald Stark