Historische Grabdenkmäler in Thierstein

In der evangelischen Pfarrkirche

[1] Peter und Michael Kaiser

Grosser, wohl noch zu Lebzeiten Peter Kaisers gefertigter Grabstein aus Marmor. Im Feld ein auf einem silisierten Berg stehendes Kreuz, flankiert von zwei Wappenschildern. In dem einen Hammer und Zange, im anderen ein eiserner Handschuh (Familienwappen Kaiser).

Umschrift (setzt sich im ganz wenig vertieften Feld fort): Anno dni Mcccc und in dem lxxxx [Rest nicht nachgetragen!] jare starb der erber peter Keiser der ein hamermeister gebesen ist cu de ober hamer dem got gnad.

Im Querstreifen unter dem stilisierten Berg sind folgende Worte eingeritzt: anno 1588 am tag Thomä ist in Gott verschiden der erbar Michael Kaiser Aetatis LXXXX Jhar.

Hofmann hält ein Lebensalter von 90 Jahren für Michael Kaiser für unrealistisch und nimmt an, dass er mit 72 Jahren gestorben ist.

(Röttger S. 329; Hofmann S. 96, 101)

   

[2] Matthäus Schreyer

Marmorgrabstein mit einem reliefierten Hüftbild des Verstorbenen. Zu Seiten des Hauptes die Familienwappen Schreyer und Hartung, vor den Beinen des Dargestellten eine von Knorpelwerk umgebene Inschriftkartusche mit dem Leichtext.

Von der teilweise überputzten Inschrift ist zu lesen: (Hier) ruhet in Gott weyland der wohlernv ... Herr Mattheus Schreyer ... vnd Bürgermeister zum Thierstein ward ge ... May ... 13. Juny a. 1672. Seines Alters 71 Jahr 8 Wo ...

Matthäus Schreyer hatte sich am 09.11.1634 mit Barbara Kaiser, geb. Hartung, der Witwe von Hans Kaiser, verheiratet und war so in den Besitz des Kaiserhammers gekommen. (Röttger S. 330; Hofmann S. 102)

 

 

 

 

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Literatur:

Roland Hofmann: Die Hammerwerke an der Eger zwischen Marktleuthen und Hohenberg, Selber Hefte Bd. 3, Selb 1980.

Bernhard Hermann Röttger: Die Kunstdenkmäler von Bayern, Regierungsbezirk Oberfranken, Bd. I. Landkreis Wunsiedel und Stadtkreis Marktredwitz, München 1954.