Reise ins Land der Welfen

Sonntag 13. September

Das wir – meine Mutter und ich – die weite Reise bis zum Südrand der Lüneburger Heide unternommen haben, verdanken wir Prof. Dr. Axel Seltsam und seiner Frau Margaretha, die heuer nach Isernhagen bei Hannover zum Geppert-Familientreffen eingeladen haben. Kurz vor 10.00 Uhr machten wir uns auf den Weg in Richtung A 9. Obwohl wir auf dem Weg viele Baustellen zu passieren hatten, in denen die Geschwindigkeit meistens auf 60 km/h begrenzt war, verlief die Fahrt recht angenehm. Es zahlte sich aus, das wir den Sonntag als Anreisetag gewählt hatten, da wir kaum einem LKW begegneten, außer auf den Parkplätzen natürlich.
Hinter Halle gab plötzlich ein rechts der Autobahn sichtbar werdender Hügel der sonst flachen Landschaft einen besonderen Akzent. Noch interessanter wurde der Hügel, weil darauf neben einem Funkturm und etlichen anderen, eher unschönen Gebäuden, ein riesiger mittelalterlich wirkender Baukörper zu sehen war. Ich tippte auf eine Burg, meine Mutter auf eine Kirche und dann gab schon ein braunes Hinweisschild die Information, das es von der nächsten Autobahnausfahrt aus zum Petersberg gehe. Wir lagen gut in der Zeit und so wählte ich die Ausfahrt und schon kurze Zeit später waren wir auf dem Petersberg. Warum hier so viele Autos herumstanden, wurde mir klar, als ich in den Pfarrhaushof trat. Hier standen viele jeweils uniform gekleidete Menschengrüppchen bis -Gruppen und aus dem Inneren der mächtigen romanischen Kirche drang sphärischer Chorgesang nach außen. Ich brauchte gar nicht fragen, sondern kombinierte gleich, das hier ein Workshop für Chöre oder so etwas ähnliches im Gange sein müsse. Trotzdem traute ich mich in das Innere des Gotteshauses, in dem mir – zumindest bei meinem flüchtigen Rundgang – bis auf eine stattliche Zahl von Grabdenkmälern kaum historische Einrichtungsgegenstände ins Auge fielen. Die Bauplastik, vor allem im Langhaus erschien mir neoromanisch, was sich – nach einem Blick in den beim Verlassen der Kirche erworbenen Kirchenführer – als zutreffend erwies; die Kirche samt dem zugehörigen Augustinerchorherrnstift war seit dem 16. Jahrhundert dem Verfall preisgegeben und wurde erst im 19. Jahrhundert restauriert. Das für mich interessanteste Teil der Innenausstattung war der im Westbau der Stiftskirche aufgestellte mächtige Kenotaph der Wettiner aus dem Jahr 1567 und ich erinnerte mich daran, das mir Roland Werner einmal erzählt hatte, dass neben dem Kloster Reinhardsbrunn der Petersberg eine wichtige Grablege der frühen Wettiner gewesen sei. Sicherlich werde ich mich dem Petersberg noch einmal intensiver widmen, dann aber nach gründlicher Vorbereitung. Da ich meine Mutter wartend im Auto zurückgelasen hatte und mir außerdem zu viele Menschen in der Kirche versammelt waren, die ich durch mein Fotografieren und herumgehen hätte stören können, begab ich mich nach einer halben Stunde wieder zurück zum Auto und startete in Richtung Autobahn.
Es dauerte nicht lange, und unser Navi warnte uns vor einer schweren Verkehrsbehinderung voraus und leitete uns bei der nächsten Ausfahrt von der Autobahn. Nach einigen Kilometern Überlandfahrt fanden wir uns auf der Bundesstraße 6 „neu“ wieder und hier schlug uns beiden Autoinsassen ein zweites Mal das Herz höher, als wir nach längerer Fahrt durch windradbestandenes Flachland den Harz vor uns aufsteigen sahen. Je näher wir Wernigerode kamen um so schöner baute sich der Brocken seitlich von uns auf. Mutter kam ins schwärmen, von der Harzfahrt, die sie vor Jahren zusammen mit dem Busunternehmen Schuster aus Schwarzach unternommen hatte und ich bedauerte es mit ihr, das ich die vor einigen Jahren ins Auge gefasste gemeinsame Harz-Fahrt nie in die Tat umgesetzt habe. Ich hoffe inständig, das unsere diesjährige Ausfahrt nach Hannover nicht – wie Mutter befürchtend geäußert hat – unsere letzte längere gemeinsame Reise werden wird. Mit wem sollte ich die schönen Eindrücke einer solchen Fahrt sonst teilen? Und geteilte Freude ist doch doppelte Freude! Gebe Gott uns Beiden die nötige Gesundheit und Kraft für viele weitere Ausflüge!
Gegen 17.00 Uhr erreichten wir unser Quartier, das Gästehaus Müller in Isernhagen. Zunächst einmal standen wir vor verschlossener Tür. Nachdem ich aber die auf der vor dem Haus stehenden Werbetafel aufgedruckte Telefonnummer angerufen hatte, wurden wir innerhalb weniger Minuten von einer sehr netten Dame empfangen, die einen leicht polnischen Akzent sprach und uns unsere Zimmer zeigte. Auf eine Möglichkeit zum Abendessen befragt, antwortete sie, das sie und ihr Mann das nahe gelegene Gasthaus „Zum Maikäfer“ betreiben würden, das aber Sonntags Ruhetag habe; sie empfehle eine Fahrt in das nahe Altwarmbüchen, wo mehrere Gaststätten zur Auswahl ständen. Das aus Klinkerziegeln errichtete, aus Erdgeschoss und Mansarde bestehende Häuschen, in dem wir nun untergebracht waren, könnte fast mit Hermine Grangers Handtasche konkurrieren; es ist innen geräumiger, als der äußere Eindruck vermuten läßt! Die von uns gebuchten Einzelzimmer lagen natürlich im Obergeschoss. Die Treppe dahin hatte jedoch flache Stufen und war nicht steil. So konnte ich mich und das Gepäck trotz argem linken Knie mit geringer Anstrengung nach oben schleppen. Die Zimmer selbst sind nicht sehr geräumig, aber modern eingerichtet. Überhaupt sieht alles recht neu aus. Seinen Abschluss fand der Anreisetag in einer spanischen Bodega im Nachbarort Altwarmbüchen, wo wir uns verschiedene Tapas schmecken ließen.

Blick zum Petersberg
Die romanische Choranlage der Stiftskirche auf dem Petersberg
Im Inneren der Stiftskirche
Der Kenothaph für die in der Stiftskirche bestatteten Wettiner
Seitenansicht des Kenothaphs
 

 

Montag, den 14. September

Es ist bei mir fast immer das Gleiche: Die erste Nacht in fremden Betten ist lang … Ich habe zuhause ja ein breites Doppelbett; hier musste ich mit einem schmalen Einzelbett zurecht kommen; die Zudecke sah zwar auf den ersten Blick recht leicht aus, erwies sich aber als sehr warm, so dass ich mitten in der Nacht das Laken abzog um mich damit zuzudecken. Dazu kam mein Knie, das mich durch leichten Dauerschmerz entweder nicht einschlafen, oder durch stärkere Meldungen aufwachen ließ. Doch nun ist die Nacht vorüber und ich bin gespannt aufs Frühstück.
Kurz nach 8.00 Uhr betraten wir den Frühstücksraum im Keller der Pension. Hier war eine junge Polin sehr um unser Wohlergehen bedacht; leider mangelte es ihr ein wenig an Deutschkenntnissen. Wir fanden eine Platte mit Wurst und Käse, 4 Aufbackbrötchen, 2 frisch gekochte Frühstückseier, Marmelade und Honig sowie Butter in Portionspäckchen, 1 Glas Nutella, 1 Kanne mit Kaffee samt Zubehör, 1 Kännchen Orangensaft und meinen schon am Vortrag beim Einchecken bestellten Kakao (Kaba mit Milch) auf unserem Tisch vor. Es war auch kein Problem (höchstens ein sprachliches) noch zwei Brötchen und zwei Portionen Butter nachzubestellen. Nach einer guten halben Stunde verließen wir zufrieden und gesättigt den Frühstücksraum. Unterwegs zu unseren Zimmern ergatterte ich mir von dem polnischen Mädchen noch ein Badehandtuch (im Zimmer hatte ich nur 2 normale Handtücher vorgefunden).
Kurz nach 9.00 Uhr saßen wir dann schon im Auto um uns vom Navi über die Autobahn nach Sievershausen lotsen zu lassen. Die Fahrt verlief reibungslos, so daß wir schon um 9.30 Uhr unser Ziel erreichten. Das Wetter war furchtbar und es regnete so stark, dass man kaum einen Hund vor die Türe treiben mochte; dennoch fuhr ich zunächst einmal in das Nachbardorf Arpke um das zwischen demselben und Sievershausen gelegene Schlachtfeld von 1553 zu überblicken. Ein wichtiger Anziehungspunkt, der mich schon seit längerem in die Umgebung von Hannover zog, war dieser Acker, auf dem unser Kulmbacher Markgraf Albrecht Alcibiades eine Schlacht, sein Gegner, Herzog Moritz von Sachsen aber – zusammen mit rund 4000 Landsknechten beider Seiten – sein Leben verlor. Ich hatte mich zwischen 10.00 und 11.00 Uhr im Antikriegshaus Sievershausen angemeldet, um mir von einem der dortigen Mitarbeiter die Ausstellung zur Schlacht und die Kirche mit dem Schlachtgemälde zeigen zu lassen. Noch war es aber nicht 10.00 Uhr und so fuhr ich mit Mutter in einen Pennymarkt, wo wir noch ein paar Kleinigkeiten einkauften. Als wir wieder zum Auto kamen hatte jemand so unglücklich neben mir geparkt, dass es mir nicht gelang, in dasselbe einzusteigen. Die freundliche Kassiererin vom Pennymarkt befreite mich dann aus meiner misslichen Lage und fuhr einige Meter nach vorne, so dass ich einsteigen konnte.

Blick über das Schlachtfeld nach Sievershausen
Blick über das Schlachtfeld nach Arpke
Das Antikriegshaus in Sievershausen
 
Karte der Schlacht von Sievershausen am 9. Juli 1553
Im Antikriegshaus wurden wir von Herrn Dempwolff empfangen, der uns zunächst einmal in die heimatkundliche Ausstellung desselben führte. Hier war gerade eine Sonderausstellung zur Geschichte von einzelnen Anwesen in Sievershausen zu sehen. Dort gab es aber auch ein Zinnfigurendiorama aus dem Jahr 1953, welches die Ereignisse der Schlacht vor Augen führt. Außerdem wird eine die Abschrift einer zeitgenössischen Beschreibung der „Schlachtung“ gezeigt, die der damalige Sievershausener Pfarrer angefertigt hatte und nach der wenig später – so meinte zumindest Herr Dempwolff – das Gemälde in der Kirche angefertigt wurde.
Markgraf Albrecht Alcibiades zu Brandenburg-Kulmbach, hatte sich, nachdem Herzog Heinrich d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel dem gegen ihn gerichteten Bündnis des Königs Ferdinand von Böhmen, des Kurfürsten von Mainz, des Landgrafen von Hessen, des Kurfürsten Moritz von Sachsen mit der Reichsstadt Nürnberg und den Fürstbistümern Bamberg und Würzburg beigetreten war, mit seinem Heer ins Braunschweigische begeben, um der Vereinigung der Truppen Herzog Heinrichs mit denen der übrigen Bundesgenossen zuvor zu kommen. Die Stadt Braunschweig, die bereits Jahrzehnte lang mit ihrem Landesherrn, einem strikten Gegner der Reformation, in Streit lag, hatte den fränkischen Fürsten als Verbündeten begrüßt. Markgraf Albrecht begab sich auf Raubzug in das Bistum Minden; auf dem Rückweg von dort nach Braunschweig, wurde er mit seinem Heer am 9. Juli 1553 zwischen Arpke und Sievershausen von den Truppen des Kurfürsten Moritz von Sachsen gestellt und zur Schlacht gezwungen. Zunächst schienen das Fußvolk und die Reiterei Albrechts dem feindlichen Kriegsvolk überlegen zu sein; als jedoch die in Reserve gehaltene sächsische Reiterei in das Geschehen eingriff, wendete sich das Blatt und Albrechts Truppen wurden geschlagen. Rund 4000 Kämpfern kostete die „Schlachtung bei Sievershausen“ das Leben, darunter auch Kurfürst Moritz von Sachsen, der zwei Tage später an seinen Verletzungen starb, und die beiden Söhne Herzog Heinrichs d. J., Carl Victor und Philipp Magnus von Braunschweig. Die Schlacht von Sievershausen gilt als die blutigste Schlacht der frühen Neuzeit.
Nach netten und informativen Gesprächen im Antikriegshaus, begleitete uns Herr Dempwolff zur St.-Martins Kirche. Diese wird gerade renoviert und ist eingerüstet. Wegen des heftigen Regens verzichteten wir auf eine Außenbegehung des Gotteshauses und besuchten gleich dessen Inneres; wo in der im Untergeschoss des wohl im 13. Jahrhundert errichteten kräftigen Westturms gelegenen Halle das Gemälde von der Schlacht von Sievershausen hängt. Die eigentliche Kirche ist von der Turmhalle durch ein rundbogiges Portal zu betreten. Das Langhaus wird von einer weiß gestrichenen flachen Holztonne überspannt. Den besonderen Akzent bietet ein monumentaler klassizistischer Kanzelaltar, der, ebenso wie die auf toskanischen Säulen ruhende Emporenanlage, der Zeit um 1820 angehört.
Die Kirche in Sievershausen wurde gerade renoviert
Das Gedächtnisbild für die Schlacht von Sievershausen am 9. Juli 1553 in der dortigen Kirche
 
Markgraf Albrecht Alcibiades im Kampfgetümmel auf dem Gedächtnisbild für die Schlacht von Sievershausen
Der klassizistische Kanzelalter in der Kirche zu Sievershausen
Das Denkmal für Kurfürst Moritz von Sachsen auf dem Friedhof in Sievershausen
Bevor wir uns von Herrn Dempwolff verabschiedeten, erzählte ich ihm noch, dass wir gerne ein Stück von der Lüneburger Heide sehen würden und baten ihn um eine entsprechende Empfehlung. Er meinte, das er mit seiner Familie gerne in den Heiligen Hain bei Wahrenholz fahren würde, dies läge nördlich von Gifhorn. So hatten wir unser Nachmittagsziel. Wir aßen in Wahrenholz etwas verspätet zu Mittag; als wir aus der Gaststube kamen hatte es aufgehört zu regnen und als wir durch den Heiligen Hain hinkten – weder meine Mutter noch ich waren besonders gut zu Fuß – kam sogar ein wenig die Sonne heraus. Das Heidekraut blühte nach dem dürren Sommer nun – nach dem Regen – besonders hübsch.
Gegen 17.00 Uhr waren wir dann wieder in Isernhagen; das Abendessen wurde im Gasthof zum Maikäfer eingenommen, zu dem ja gewissermaßen unsere Pension gehört. Es gab einen Grillteller für mich und Garnelen für Mutter. Beide waren wir sehr zufrieden mit dem, was uns die freundliche Wirtin vorgesetzt hat.
Im Heiligen Hain bei Wahrenholz
Im Heiligen Hain bei Wahrenholz
Meine Mutter in der blühenden Heide

 

Dienstag 15. September

Die Nacht war besser als die vorige gewesen; ich wachte zwar immer noch oft wegen meines schmerzenden Knies auf, doch waren die Schafphasen dank eines Kissens, das ich mir zwischen die Beine schob, etwas länger. Mutter hatte sich wohl am Vortag bei unserem Heideausflug die große Zehe – vorn direkt am Nagel – wundgerieben. So gingen wir nach dem Frühstück erst mal in die Apotheke, wo das wunde Zehenglied von den fachkundigen Händen einer sehr zuvorkommenden Apothekenmitarbeiterin mit Betaisodona desinfiziert und verpflastert wurde. Dann starteten wir beide nach Braunschweig, dem Ziel des heutigen Tages.
Unterwegs machte ich noch einmal Halt in Sievershausen. Da mich am Morgen die Sonne geweckt hatte, nutzte ich das schöne Wetter um dort noch einmal Außenaufnahmen ohne Regen zu machen. Auf dem Baugerüst um die Kirche entdeckte ich einen netten Handwerker, der sogar bereit war, die an die Schlacht von 1553 erinnernde Inschrift am Langhaus des Gotteshauses für mich zu fotografieren und auch das Denkmal für Kurfürst Moritz von Sachsen auf dem Friedhof wurde von mir abgelichtet.
Bei dem schwer zu entziffernden Inschriftstein an der Außenmauer der Kirche handelt sich sich wahrscheinlich um den Sockel eines um 1573 errichteten Gedenkstein für die Schlacht. Der darauf erhaben herausgearbeitete Text lautet:

DE SLACHT TWISKEN MAVRITIO H.V.C.
Z. S. H. H. Z. B.V. L. VND ALBERTO MARCHGRAVE
Z. N. TWISKEN ARPKE VND SIVERSHAVSEN DEN IX.
JVLII ANNO 1553 GESCHEHEN

Dies lautet in heutigen Worten:

Die Schlacht zwischen Moritz Herzog und Churfürst
zu Sachsen, Herzog Heinrich zu Braunschweig und Lüneburg und Albrecht Markgraf
zu Nürnberg zwischen Arpe und Sievershausen den 9.
Juli im Jahre des Herrn 1553 [ist] geschehen.


Der Inschriftstein an der Außenseite der Kirche in Sievershausen
In Braunschweig erwies sich das von mir im Internet herausgesuchte Parkhaus als Volltreffer. Es stellte sich heraus, dass es zu einem großen Einkaufszentrum gehört, das den schönen Namen „Schloss-Arkaden“ trug und dessen Haupteingang durch das große Portal des Barockschlosses in Braunschweig führt. Von hier waren es nur ein paar Schritte zum Dom und zur „Burg“ Dankwarderode, den Örtlichkeiten die heute auf dem Besichtigungsprogramm standen.
Das erste, was ich vom Dom zu sehen bekam, war die romanische Choranlage mit ihren drei mit Rundbogenfriesen verzierten halbrunden Apsiden. Man schreitet unter einem Übergang hindurch, der den Dom mit der benachbarten Burg Dankwarderode verbindet und findet sich dann auf einem weiten Platz wieder, der im Süden vom Dom, im Osten von der Burg Dankwarderode, im Norden von einer – wie uns berichtet wurde – hierher translozierten Häusergruppe mit dem prächtigen Fachwerkbau des „Gewandhauses“ als Blickfang, und vom klassizistischen Gebäude des Landesmuseums umstanden wird.
Das Langhaus des Domes, eine lichtdurchflutete, in hellen Farben gehaltene dreischiffige Pfeilerbasilika, entstand im Kern in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhundert auf Veranlassung Heinrichs des Löwen (1129/31-1195), der hier zusammen mit seiner Gemahlin Mathilde von England (+ 1189), einer Tochter des englischen Königs Heinrich II., auch begraben liegt. Im 14. Jahrhundert hielt dann durch die Erweiterung des südlichen Seitenschiffs die Gotik ihren Einzug in den Dom. Herzog Otto der Milde (+ 1344) hatte den Bau veranlasst um für sich und seine Gemahlin Agnes von Brandenburg (+ 1334) hier einen Begräbnisplatz zu schaffen. Das 15. Jahrhundert brachte schließlich den Neubau des nördlichen Seitenschiffes mit seinem auf gedrehten Säulen ruhenden spätgotischen Kreuzrippengewölbe.
Barocke Welfenschloss in Braunschweig - dahinter verbirgt sich ein Einkaufszentrum
Der Verbindungsgang zwischen Dom und Burg Dankwarderode
Der Braunschweiger Dom
Das Hauptschiff des Braunschweiger Doms
Betritt man das Querhaus des Domes, kommt man in eine andere Welt. Gedämpftes Licht, das durch die wenigen, meist hochliegenden und relativ kleinen romanischen Fenster dringt, läßt die flächendeckend die Wände und Decken überziehenden al-secco Malereien aus der Mitte des 13. Jahrhunderts zunächst nur schemenhaft erkennen. Hat man sich an das Licht gewöhnt, öffnet sich ein reicher Bilderbogen der biblischen Geschichte und der Heiligenlegenden. Dort wo früher ein Lettner das Langhaus zum Chor hin abschloss, führen heute Treppen über die Krypta in den Hauptchor hinauf. Unter dem westlichen Bogen der Chorvierung steht ein riesiger siebenarmiger Leuchter aus Bronze, der noch von der Ursprungsausstattung der Kirche aus der Zeit Heinrichs Löwen stammt, und wohl 1188 in Braunschweig gegossen worden ist. Zu den ältesten Ausstattungsstücken des Domes gehört auch das an der Ostwand des nördlichen Seitenschiffes hängende Imervard-Kreuz. Ein Volto-Santo-Kreuz, in dessen Haupt Reliquien gebettet waren, die Heinrich der Löwe 1173 von seiner Pilgerreise ins Heilige Land mit nach Braunschweig gebracht hatte. In den tief herabhängenden Enden des Gürtels, der um die Hüften des Gekreuzigten geschlungen ist, sind die Worte „Imervard me fecit“ eingegraben. Den Marienaltar, der heute im ersten Joch des Langhauses steht – eine von 5 Bronzesäulen getragene grauschwarze Marmorplatte –habe ich schlicht übersehen, weil ich ihn für einen modernen „Volksaltar“ hielt.
Heinrich der Löwe hatte den Dom St. Blasii als Hofkirche der von ihm bevorzugten Residenz Braunschweig, sowie als Begräbnis- und Gedächtnisort für sich und seine Familie errichten lassen. Im Mittelalter wurden die Beisetzungen in der Regel unter dem Fußboden des Langhauses vorgenommen. Bis zu ihrer Vertreibung im Schmalkaldischen Krieg war der Dom die wichtigste Grablege der Welfen gewesen, dann wählten sie sich die Marienkirche in Wolfenbüttel zu ihrer Ruhestätte. Nach der Unterwerfung Braunschweigs 1671 verlegte Herzog Ferdinand Albrecht I. (1636-1687) die Sepultur wieder nach Braunschweig. Seither diente die Hallenkrypta unter dem Chor des Domes bis zum Ende des 19. Jahrhunderts als Gruft der Bevernschen Linie der Welfen. Vom nördlichen Querarm der Choranlage betritt man durch eine mit einem kunstvoll geschmiedeten Gitter verschließbare Tür über wenige Treppenstufen die Krypta, in welcher 21 Särge aufgestellt sind. Am westlichen Ende der Krypta führt eine weitere Treppe hinunter in einen aus großen dunklen Granitquadern gefügten Raum, tief unter dem Mittelschiff des Langhauses. Dieser wurde erst in der Zeit des Nationalsozialismus eingerichtet und nahm die 1935 bei Grabungen im Dom entdeckten Steinsärge Heinrichs des Löwen und seiner Frau Mathilde auf.
Die romanische Deckenmalerei der Hauptvierung
Wandmalereien im südlichen Querhausarm
 
Otto der Milde und seine Frau Agnes
Der siebenarmige Leuchter Heinrichs des Löwen
Das Hochgrab Heinrichs des Löwen und seiner Gemahlin Mathilde
Das Imervard-Kreuz
Braunschweig war in der Mitte des 12. Jahrhunderts durch die Welfen von den Brunonen ererbt worden. Bald danach begann Heinrich der Löwe mit dem Ausbau des bereits bestehenden Herrschaftssitzes zu einer rundum von der Oker umströmten, mauerumwehrten steinernen Burg. Neben der Burgkapelle, an deren Stelle nur kurze Zeit später der Dom entstand, ließ er einen steinernen Palas mit einem repräsentativen Saal im Obergeschoss erbauen; 1164 empfing er hier eine Abordnung des byzantinischen Kaisers Manuel I. Diese Burg, die 1134 unter dem Namen „Tanquarderoth“ eine erste urkundliche Erwähnung fand, hatte den Welfen bis zur Verlegung der Residenz in das nahe Wolfenbüttel im 15. Jahrhundert als Hauptwohnsitz gedient. Nach einem Brand im Jahr 1587 wurde der Palas ab 1616 im Renaissance-Stil erneuert. Die romanischen Stilelemente verschwanden und wurden erst wiederentdeckt, nachdem die Stadt Braunschweig das erneut durch ein Feuer stark in Mitleidenschaft gezogene Gebäude kaufte um es zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse abbrechen zu lassen. Bei den Abbrucharbeiten stellte man fest, dass die nach Osten gelegene Rückwand des romanischen Saalbaues fast vollständig erhalten geblieben war. Man entschied sich für eine Rekonstruktion des mittelalterlichen Palasgebäudes. Die 1887 begonnenen Bauarbeiten fanden unter der Leitung des Architekten und Stadtbaurats Ludwig Winter statt. So ist die heutige Burg Dankwarderode ein bedeutendes Denkmal des Deutschen Historismus. Leider blieb mir der phantasievoll ausgeschmückte Rittersaal im Obergeschoss verschlossen. Jedoch hatte ich die Gelegenheit die Ausstellung mittelalterlicher Kunst im sogenannten Knappensaal im Parterre zu besichtigen. Hier stach mir besonders das in frischen Temperafarben ausgeführte Retabel eines der Altäre des Domes aus dem Jahr 1506 ins Auge. Auch bedeutende Textilien aus dem Mittelalter sind hier zu bewundern. Am eindrucksvollsten ist aber sicherlich das Original des Braunschweiger Burglöwen, der nach 1166 durch Heinrich den Löwen als Zeichen seines Sieges im Streit um das Herzogtum Sachsen aufgestellt worden war. Es handelt sich dabei um eines der ältesten erhalten gebliebenen, frei aufgestellten, vollplastischen Standbilder des Mittelalters in Deutschland.
Auf den Domplatz zurückgekehrt, fand ich meine Mutter auf einer Bank vor dem nördlichen Seitenschiffs des Domes sitzend, im Gespräch mit einer Einheimischen vertieft, die von der Braunschweiger Mettwurst schwärmte. Auf dem Weg zum Parkhaus begann es zu nieseln und wir waren froh, als wir das Einkaufszentrum „Schloss-Arkaden“
erreichten. Hier gab es in der „Nordsee“ ein verspätetes Mittagessen und wir vergaßen auch nicht, ein wenig von der hochgelobten Mettwurst mitzunehmen, die wir am nächsten Tag zum Frühstück verspeisen wollten. Am Abend gab es wieder Tapas in der Spanischen Bodega Pan y Vino in Altwarmbüchen.
Die Welfengruft in der Krypta des Domes
Die Kopie des Braunschweiger Löwen auf dem Schlossplatz
Altarretabel von 1506 aus dem Dom
Blick über den Braunschweiger Domplatz zur Burg Dankwarderode

 

Mittwoch, 16. September

Ein bleierner Himmel begrüßte mich am Morgen und es fiel mir schwer, mich aus dem Bett zu lösen. Mein Knie hatte mir in der Nacht kaum Beschwerden gemacht und mich gut schlafen lassen. Meine Mutter hingegen hatten die Besichtigungstouren an den vergangenen Tagen ziemlich angestrengt und es ging ihr schon am Morgen nicht besonders. Wie schon am Vortag hatte es das Frühstück in Buffetform gegeben, diesmal ergänzt durch unsere Braunschweiger Mettwurst – mit und ohne Knoblauch. Sie schmeckte uns beiden auf einer gebutterten Brötchenhälfte vorzüglich!
Gegen 9.00 Uhr brachen wir auf nach Celle. Meine Mutter mag altes Fachwerk ja besonders und Celle hat viel davon zu bieten. Nicht umsonst wird es das „Rothenburg des Nordens“ genannt. Wie die Führerin im Schloss später bemerkte, war es Queen-Mum gewesen, die Celle (und wohl auch die schöne Altstadt von Wolfenbüttel) vor dem Untergang rettete: „Celle müssen wir verschonen, denn dort wollen wir wohnen“ soll sie gesagt haben … Nach kurzem Irrweg auf dem Südwall (Mutter meinte, ich ließe nach und früher wäre mir das nicht passiert. Ich gebe ihr recht: Das Navi stumpft ab …) gelangten wir dann doch am Marstall vorbei in die Altstadt. Die vielfältige Architektur der Fachwerkhäuser in Celle bietet viele Überraschungen, besonders bemerkenswert sind die Sprüche die in den Schwellen der meisten Häuser über dem Eingang eingeschnitzt sind. Über den Großen Plan, durch die Brauhausstraße ging es die Runde- und die Mauernstraße hinauf. In der Piltzergasse verließ Mutter die Kraft und ich ließ sie in einer Eisdiele zurück um den östlichen Teil der Zöllnerstraße, die Straße am Heiligen Kreuz, den Kleinen Plan und den östlichen Teil der Mauernstraße alleine zu erkunden. Gemeinsam mit Mutter ging es dann die Zöllnerstraße hinunter zum Markt, wo das Alte Rathaus in Augenschein genommen wurde. Es besteht aus einem schlichteren Südteil und einem in aufwändigen Renaissance-Formen errichteten Nordteil. Hinter dem Rathaus befindet sich die Stadtkirche St. Marien, von dort aus gingen wir zum Schloss.

 
 
Nach der Zerstörung des Schlosses in Lüneburg im Lüneburger Erbfolgekrieg (1371-1388) war Celle zur landesherrlichen Residenz geworden. Heute präsentiert sich das Schloss als ein um die Mitte des 16. Jahrhunderts gestalteter Renaissance-Bau; die ältesten erhaltenen Bauteile datieren dennoch bis in das 14. Jahrhundert zurück. Es handelt sich um eine Vierflügelanlage, die sich um einen geräumigen Innenhof gruppiert. Im Zuge der Schlossbesichtigung konnte ich den Rittersaal im 1. Obergeschoss des Ostflügels, sowie die Gastgemächer im 1. und 2. Obergeschoss des Nordflügels erkunden, die sich heute als Parade-Appartements des Herzogs Georg Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg (1665-1705) und seiner Gemahlin, der Hugenottin Eleonore d´Olbreuse präsentieren. Aus dieser an sich unstandesgemäßen Ehe ging eine einzige Tochter, Sophia Dorothea (1666-1726) hervor, die sich 1682 mit dem Kurprinzen Georg Ludwig von Hannover verheiratete. Dieser bestieg 1714 als Georg I. den englischen Königsthron. In den Räumen im 2. Obergeschoss des Ostflügels wird die Verknüpfung des britischen Königsthrons mit dem Haus Hannover und der Aufenthalt der dänischen Königin Caroline Matthilde im Celler Schloss thematisiert. Diese, eine Tochter des Prinzen Friedrich Ludwig von Hannover, war bereits im Alter von 13 Jahren mit dem zwei Jahre älteren dänisch-norwegischen König Christian VII. verlobt worden. Die Heirat hatte 1766 stattgefunden; da ihr Mann jedoch von seiner jungen Frau jedoch kaum Notiz nahm und sich lieber bei Hoffesten und mit seiner sado-masochistischen Geliebten Anna Cathrine Benthagen vergnügte, wandte sich die Königin dem königlichen Leibarzt Johann Friedrich Struensee zu. Dieser wurde am 28. April 1772 hingerichtet; Caroline Mathilde verbrachte, nachdem sie von Christian VII. geschieden worden war, ihr restliches Leben – sie starb bereits 1775 wahrscheinlich an Scharlach – im Schloss in Celle und wurde dort in der Fürstengruft unter der Stadtkirche zur letzten Ruhe gebettet.
Das Rathaus und die Stadtkirche in Celle
Das Rennaissance-Teil des Celler Rathauses
 
Aussenansicht des Schlosses in Celle
Im Innenhof des Celler Schlosses
Audienzzimmer im Celler Schloss
Bei der anschließenden Führung wurden die eben genannten Räume noch einmal besichtigt. Dabei verstand es die Führerin die komplexen Familienverhältnisse um den „Heideherzog“ Georg Wilhelm, mit dem „Brauttausch“ von 1658 und der von Kurprinz Georg Ludwig von Hannover wegen ihrer unstandesgemäßen Abstammung von einer hugenottischen Kleinadeligen und einer Affäre mit Philipp Christoph von Königsmarck verstoßenen und in Schloß Ahlden im Kreis Soltau-Fallingbostel internierten Prinzessin Sophia Dorothea von Celle in amüsanter und fast theatralischer Weise zu vermitteln. Auch auf den Weg der Hannoverschen Kurfürsten auf den englischen Königsthron und die unglückliche Königin Caroline Mathilde von Dänemark, die sich rührend um die im Celler Schloss wohnenden Kinder kümmerte und sich dabei mit Scharlach ansteckte, wurde in gleicher Weise eingegangen. Das Schlosstheater, das – 1675 eingerichtet – zu den ältesten noch bespielten Theatern in Deutschland zählt, konnte wegen stattfindender Theaterprobe nicht besichtigt werden. Dafür zeigte uns die Führerin noch die Küche und – als abschließenden Höhepunkt – die Schlosskapelle im Südflügel des Schlosses. Herzog Ernst I. von Lüneburg-Celle - mit dem Beinamen „der Bekenner“ - zählt zu den frühesten Anhängern Martin Luthers und führte schon 1527, zehn Jahre nach dem berühmten Thesenanschlag, in seinem Land die Reformation ein. Die Schlosskapelle erhielt ihre prächtige Ausstattung durch Ernsts Sohn, dem Herzog Wilhelm d. J. in den Jahren 1563 bis 1576. Sie gehört zu den ältesten frühprotestantischen Sakralbauten und hat in den Jahrhunderten seit ihres Entstehens nur wenige Veränderung erfahren. Damit ist sie eines der bedeutendsten Zeugnisse der Renaissancekunst in Norddeutschland.
Paradeschlafzimmer im Celler Schloss
Die Schlosskapelle in Celle
Nach dieser ausgiebigen Schlossbesichtigung mussten wir zuerst einmal eine Kleinigkeit essen. Es war eigentlich schon Zeit zum Kaffeetrinken und so gingen wir in eine Bäckerei um uns dort ein wenig zu stärken und auszuruhen. Um 16.00 Uhr betraten wir dann die Stadtkirche St. Marien, wo der Küster Ralf Pfeiffer eine Führung in die Fürstengruft anbot. Zu unserer kleinen Gruppe gesellte sich auch eine Mutter mit einem vielleicht zweijährigen Mädchen und es war schön zu sehen, wie Herr Pfeiffer das Kind immer wieder in seine Führung einbezog und sich auch nicht davon stören ließ, das die Kleine ab und zu im Chorraum herum flitzte. „Lasset die Kindlein zu mir kommen!“ Der Führer ging auf die Geschichte des Gotteshauses ein, erläuterte kurz die in den Jahren 1695 bis 1698 von einheimischen Künstlern geschaffene „Bilderbibel“ mit über 100 Szenen aus dem Alten und Neuen Testament an den Emporen im Langhaus. Er wies auf die prächtige, fast die ganzen oberen Westfront des Kirchenschiffes einnehmende Orgel von 1653 und den sich darunter befindlichen, mit Schnitzereien und Intarsien verzierten Herrschaftsstand der Herzöge hin, der einst durch den „Roten Gang“ mit dem Schloss verbunden war. Auch der Altar erhielt eine Erläuterung. Er war 1613 durch Herzog Christian gestiftet worden und nimmt – obwohl im prachtvollsten Manierismus gestaltet – die Tradition mittelalterlicher Flügelaltäre auf. Im offenen Zustand präsentiert er das Ostergeschehen mit der Kreuzigung Christi auf dem großen Altarblatt; geschlossen zeigt er vier Szenen aus dem Leben Christi von der Geburt bis zur Taufe im Jordan durch Johannes den Täufer. Die übrigen Gemälde des Altars illustrieren das protestantische Glaubensbekenntnis. Das Hauptaugenmerk der Führung lag jedoch bei den Epitaphien der hier begrabenen welfischen Herzöge und auf der Fürstengruft selbst. Diese ist durch eine hölzerne Falltür im Boden des Chorraumes zugänglich, war 1576 durch Herzog Wilhelm d. J. angelegt worden und diente der Celler Linie der Welfen als Bestattungsort bis zu ihrem Erlöschen mit Herzog Georg Wilhelm im Jahr 1705. Auch dessen unglückliche Tochter Sophie Dorothea (1666-1726) sowie die verbannte Königin Caroline Mathilde von Dänemark (1751-1775) fanden hier ihre letzte Ruhestätte. Ganz im Sinne einer „adeligen Schlafkammer“ stehen im Gewölbe unter dem Chor die Zinnsärge dicht aneinandergereiht.
Es war schon nach 17.00 Uhr als wir – ziemlich geschafft – zu unserem Auto zurückkehrten. In Isernhagen mussten wir uns erst einmal eine halbe Stunde ausruhen, bevor es in den nahen „Maikäfer“ zum Abendessen ging.
Die Evang. Stadtpfarrkirche Celle
Blick ins Innere der Celler Stadtpfarrkirche
 
Der Altar in der Celler Stadtpfarrkirche
Epitaph in der Celler Stadtpfarrkirche
Epitaph in der Celler Stadtpfarrkirche

 

Donnerstag 17. September

Dieser Tag begann mit einem großen Schrecken. Mutter und ich wollten gerade zum Frühstück gehen, als Mutter eine Stufe übersah und – direkt hinter mir – einen ganzen Treppenabsatz mit 7 Stufen heruntergestürzt kam. Sie muss ein ganzes Heer von Schutzengeln dabei gehabt haben. Zwei junge Männer, die gerade aus ihren Zimmern kamen, halfen mir, sie aufzurichten, dann konnte sie selbstständig und ohne Schwindel hinunter in den Frühstücksraum gehen und frühstücken. Währenddessen hatte ich mit Margaretha telefoniert und von ihr die Adresse und Telefonnumer ihres Hausarztes erfragt. Dorthin begaben wir uns nach dem Frühstück. Er stellte bei Mutter nur Prellungen am linken Bein (Knie, Oberschenkel und Hüfte) und am linken Elbogen fest und vielleicht noch eine leichte Gehirnerschütterung. Mutter bekam zwei Zinkleinverbände angelegt und für den Rest des Tages Bettruhe verordnet. Auf dem Heimweg gingen wir auf Mutters Wunsch noch einkaufen, dann fuhr ich sie in die Pension und sie begab sich zur Ruhe. Sie sagte mir, ich solle mir keine Sorgen machen und ruhig, wie geplant nach Wolfenbüttel fahren. Margaretha hatte mir ihre Mobiltelefonnummer gegeben und gesagt, Mutter könne bei ihr anrufen, wenn irgendetwas mit ihr sei. So machte ich mich auf den Weg nach Wolfenbüttel, das ich gegen 13.00 Uhr erreichte.

Blick in die Welfengruft in Celle
 
Blick auf den Schlossplatz von Wolfenbüttel
 

Wolfenbüttel interessierte mich besonders, da hier Herzog Heinrich d. J., einer der wichtigsten Gegner Albrecht-Alcibiades im Bundesständischen Krieg residierte. Anders als die Celler Verwandschaft, war er ein strikter Gegner der Reformation. Martin Luther selbst bezeichnete ihn in einer Streitschrift gar als „Hans Worst“. 1542 war Wolfenbüttel durch Truppen des Schmalkaldischen Bundes belagert, das Schloss stark beschädigt worden. Ein Jahrzehnt später wurde er durch Albrecht Alcibiades aus Wolfenbüttel vertrieben und in der Schlacht bei Sievershausen fielen seine ebenfalls am alten Glauben hängenden Söhne Karl Viktor und Philipp Magnus. So gelangte nach Heinrichs Tod im Jahr 1568 sein jüngster und einzig verbliebener Sohn Julius an die Regierung, der sofort die lutherische Lehre in seinem Land einführte. Er setzte die bereits unter seinem Vater begonnenen Wiederaufbauarbeiten am Wolfenbütteler Schloss fort, das in Renaissanceform wiedererstand. Unter den am Wiederaufbau beschäftigten Architekten findet sich der auch auf der Plassenburg als Gutachter tätig gewesene Italiener Francesco Chiaramella. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt das Schloss erneut schwere Beschädigungen, so dass es nach 1643 im Auftrag von Herzog August d. J. im Barockstil überformt wurde. Unter Herzog Anton Ulrich wurde in den Jahren 1690 bis 1697 noch eine Barocktreppe und ein 2. Obergeschoss hinzugefügt. Heute beherbert das Schloss ein Gymnasium und ein Museum, das die Räume des Herzogsappartements und des Herzoginnenappartements für Besucher zugänglich macht. Das Museum informiert auch über die Nutzung der einzelnen Räume hinsichtlich der am Wolfenbüttler Hof herrschenden Etikette. Leider kann ich hier keine Fotos aus dem Schloss zeigen, da ich unterschreiben musste, keine Aufnahmen daraus im Internet zu verbreiten. Schade eigentlich, es wäre doch eine gute Werbung!
Nach dem Besuch des Schlosses ging es durch die ebenfalls durch sehr schöne Fachwerkbauten geprägte Altstadt zur Evangelischen Stadtpfarrkirche „Beatae Mariae Virginis“ (!). Schon das Äußere der ab 1608 neu erbauten fällt durch die Zwerchgiebel und die mit manieristischem Maßwerkschmuck versehenen Fenster auf. Man betritt das Gotteshaus durch das vor 1618 vom Lübecker Bildhauer H. Gottes gestaltete Westportal. Im Inneren ziehen besonders die reich skulptierten und farbig gefassten Kapitelle der das Gewölbe tragenden Säulen den Blick auf sich. Der Taufstein ist von einem farbig gefassten Gitter und den farbig gefassten Steinfiguren der vier Evangelisten umgeben. Die Taufe selbst, konnte ich nicht sehen, es handelt sich aber laut Kirchenführer um einen Bronzeguß aus dem Jahr 1571. Der Altar stammt aus dem Jahr 1612 und enthält im Zentrum eine vollplastische Kreuzigungsgruppe. Die Kanzel ist aus Holz und wurde 1619 bei dem Quedlinburger Bildhauer G. Steyger in Auftrag gegeben.
An der Südseite des Kirchenschiffs entdeckte ich dann die farbig gefassten Grabdenkmäler für Herzog Heinrich d. J. (+ 1568), dessen zweiter Gemahlin Sophie, einer Tochter des Königs Sigismund von Polen (+ 1575), und seiner beiden in der Schlacht bei Sievershausen gefallenen Söhne Karl Viktor und Philipp Magnus. Sie ruhen allerdings nicht in dem ebenfalls zu besichtigenden Gruftgewölbe unter dem Chor. Hier befinden sich die Särge der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel von Heinrich Julius (1564-1613) bis August Wilhelm (+ 1731) und ihrer Familien.
Als ich aus der Kirche herauskam, hatte es angefangen zu regnen. Ich suchte mir in der Altstadt eine Bäckerei, wo ich mir eine Kleinigkeit zu essen kaufte. Anschließend ging ich noch in die Herzog-August-Bibliothek bevor ich mich gegen 16.30 Uhr wieder auf den Weg nach Isernhagen machte, Dort fand ich Mutter recht vergnügt im Bett liegend und fernsehschauend vor. Gott sei Dank hatte der morgendliche Sturz keine schlimmen Schäden verursacht! Das Abendessen nahmen wir diesmal in einem griechischen Lokal in Altwarmbüchen ein, wo wir ebenfalls vortrefflich speisten.

Im Hof des Wolfenbütteler Schlosses
Im Hof des Wolfenbütteler Schlosses
Die Marienkirche in Wolfenbüttel
 
Der Marktplatz mit dem Rathaus in Wolfenbüttel
Das Innere der Marienkirche in Wolfenbüttel
Das Taufsteingitter in der Kirche zu Wolfenbüttel
Die Grabdenkmäler für Herzog Heinrich d. J. dessen zweiter Gemahlin Sophie und seiner beiden Söhne Karl Viktor und Philipp Magnus.
Blick in die Welfengruft unter der Wolfenbütteler Stadtpfarrkirche

 

Freitag 18. September

Laut Wettervorhersage sollte dieser Tag der schönste der Woche werden. Der morgendliche Sonnenschein ließ dann auch schönes Wetter erwarten. Nach dem Frühstück suchten wir im Einkaufszentrum in Altwarmbüchen erst mal einen Laden, der in Mutters Armbanduhr eine neue Batterie einbauen konnte. Natürlich waren wir zu früh dran, die Geschäfte machten erst um 10:00 Uhr auf und wir mussten über eine halbe Stunde warten und ich hatte nichts zum Lesen dabei! Es war schon fast halb elf als wir uns in Richtung Steinhude in Bewegung setzten. Unser Weg – ich hatte das Navi so programmiert das es Autobahnen vermeidet – führte mitten durch Hannover und die etwas verwirrende Ampelschaltung zwang uns alle gefühlten 250 Meter zu einem Stopp. Dennoch bekamen wir kurz nach unserer Ankunft in Steinhude einen Platz in einem „Auswanderer“ - einem kleinen Segelboot mit Außenbordmotor – das uns zum Wilhelmstein, einer kleinen Festung auf einer künstlichen Insel mitten im Steinhuder Meer, übersetzte. Das Einsteigen von der Landungsbrücke über eine Treppe am Bug des Bootes erschien uns Landratten recht brenzlich. Doch sowohl ich als auch Mutter kamen – trotz des vortäglichen Treppensturzes – ohne ins Wasser zu fallen ins Boot. Die Überfahrt verkürzte uns der Kapitän mit einigen interessanten Informationen zum Steinhuder Meer. Dasselbe sei, so erzählte er uns, mit seinen 32 Quadratkilometern Wasseroberfläche der größte Binnensee Nordwestdeutschlands. Das Steinhuder Meer sei etwa 8 Kilometer lang und 5 Kilometer breit und im Durchschnitt nur 1,5 Meter, an den tiefsten Stellen bis zu 3,2 Meter tief. Gespeist werde das Gewässer allein durch Regen- und Quellwasser. Der Abfluss geschehe aus dem Meerbach in die Weser.

"Auswanderer" auf dem Steinhuder Meer
Die Inselfestung Wilhelmstein im Steinhuder Meer
 
Auf dem Steinhuder Meer
Blick auf Steinhude
Kurz nach Mittag erreichten wir den Wilhelmstein, eine nahezu quadratische, in den Jahren 1761-1765 künstlich aufgeschüttete Insel mit einer kleinen, in Form eines vierstrahligen Sterns aus Quadersteinen errichteten Festung im Zentrum. Die Festung hat keine Bastionen im herkömmlichen Sinn; die Sternform wird vielmehr durch Tenaillen gebildet. Im Winkel zwischen den Facen befinden sich große, sich treffende, röhrenförmige Schießscharten, die zur Bestreichung der benachbarten Facen dienten. Dem Hauptwerk vorgelagert waren 16 Vorwerke in Form von Bastionen, Ravelins und Kurtinen, auf denen verschiedene Nebengebäude, hauptsächlich Soldatenwohnungen, ein Krankenhaus, ein Stallgebäude und ein Pulvermagazin standen. Durch die Auffüllung der Gräben zwischen den wohl aus Erdschüttungen bestehenden Vorwerken entstand schließlich die heutige Insel mit etwa 150 Meter Seitenlänge. Allein der kleine Hafen an der Südostseite der Festungsinsel erinnert noch an das ehemals bestehende Grabensystem.
Der Grundstein zu der kleinen steinernen Festung in der Inselmitte war im Sommer 1765 durch den Bauherrn, Graf Wilhelm von Schaumburg-Lippe (1724-1777), gelegt worden; vollendet wurde sie im März 1767. Während Mutter an den Tischen vor dem Inselrestaurant Platz nahm, erkundete ich zunächst einmal die Insel selbst. Vor allem fielen mir etliche kleine Holzhütten auf, die nahe am Ufer standen. Bei näherer Betrachtung erkannte ich, das unter dem Dach auf einem Holzgestell kleine, meist eiserne Geschütze montiert waren. Wie ich später in der Ausstellung erfahren habe, handelt es sich um sogenannte Bocklafetten. Die Dächer waren abnehmbar und die Kanonen auf dem Gestell drehbar gelagert. Nach dem Inselrundgang gönnte ich mir auch ein paar Kartoffelspalten mit Saurer Sahne zum Mittagessen, musste mein Essen aber gegen die zahlreich herumschwirrenden Wespen mannhaft verteidigen. Nach dieser Stärkung – Mutter hat übrigens Matjesheringe gegessen – ging es in das Innere der Festung. Parallel zu den Außenmauern verläuft im Inneren ein Kasemattengang, das Zentrum der Festung wird von einem geräumigen runden Raum gebildet, dessen Gewölbe auf einem kräftigen Mittelpfeiler ruht. Die Gewölbe wurden durchwegs aus Ziegeln hergestellt. In den Zwickeln um dieses ehedem als Pulvermagazin genutzte Zentralgewölbe sind enge, finstere Räume eingebaut, die teilweise als Mannschaftsquartiere, teils auch als Gefängnis- und Vorratsräume dienten. Schade dass alle Schießscharten hinter den teilweise schadhaften Fenstern zusätzlich durch stark verschmutzte engmaschige Gitter verschlossen waren, so dass man von kaum einer einen einigermaßen klaren Blick nach Außen werfen konnte. In einer Flucht von mehreren Kasemattengewölben, deren Zugang vergittert war, lagerten wahre Haufen von kleinen, eisernen Granaten, die größtenteils schon sehr vom Rost zerfressen waren. Es blutete mir fast das Herz! Ansonsten sind in den Kasematten zahlreiche kleine Festungsgeschützrohre und andere Werkzeuge, wie Eissägen etc., die beim Festungsdienst gebraucht wurden, ausgestellt. Es ist kaum zu glauben, das in dieser Enge während einer Belagerung durch hessische Truppen im Jahr 1787 eine Besatzung von 150 Mann leben und ihren Dienst leisten konnte. Bestückt war die kleine Festung damals mit nicht weniger als 166 Geschützen.
Festung Wilhelmstein
Festung Wilhelmstein
Der Wilhelmsteiner Hafen
 
Vor dem Eingang zur Festung
In den Kasematten
Mörser in der Festung Wilhelmstein
Mannschaftsquartier bzw. Arrest
Kasematte mit Haufen von Granaten
In der zentralen Kasematte
In den Räumen des sich über den Kasematten befindlichen Gebäudes sind heute verschiedene Waffen, Geräte und andere Gegenstände zur Geschichte des Wilhelmssteins ausgestellt, der von 1767 an auch als Ausbildungsstätte für Artillerieoffiziere diente, aus der beispielsweise der spätere Reformer des Preußischen Heeres Gerhard v. Scharnhorst (1755-1813) hervorging. Graf Wilhelm von Schaumburg-Lippe nutzte seine Inselfestung auch als streng geheimes Experimentierlabor; unter anderem wurde hier das älteste deutsch U-Boot, der Steinhuder Hecht, entwickelt und wahrscheinlich auch getestet. Ob die kühne Konstruktion allerdings auch tatsächlich unter Wasser einsetzbar gewesen ist, erscheint mir mehr als fraglich. Ganz oben befindet sich noch ein Wohnraum für den Festungskommandanten und ein Besprechungsraum für die Offiziere. Von der Plattform des turmartigen Aufsatzes, die dem Grafen Wilhelm als Observatorium diente, genießt man einen traumhaften Rundblick über das Steinhuder Meer.
Gegen 15.30 Uhr verließen wir schließlich mit dem Linienboot die Insel und fuhren zurück nach Steinhude. Dort habe ich mich tatsächlich verlaufen und ich führte meine arme Mutter, die sowieso nicht so gut zu Fuß ist und nun durch ihren Sturz vom Vortag noch zusätzlich behindert war, gut eine halbe Stunde in die Irre. Schließlich kamen wir dann doch zu unserem Auto; auf dem Heimweg wollte sie dann noch Kartoffeln und Eier einkaufen und vergaß just ihren schönen Spazierstock in dem Bauernhofladen. Da ihr der Verlust erst in Isernhagen aufgefallen ist, musste sie das gute Stück leider als Verlust abschreiben. Den Abend verbrachten wir dann wiederum im „Maikäfer“.
Geschütz mit Bocklafette auf der Festungsplattform
 
Modell eines Geschützes auf Bocklafette
Der Steinhuder Hecht
Geschützstellung auf der Festungsplattform
Raum in der Kommandantenwohnung des Wilhelmsteins
Blick vom Turm der Festung zum Hafen
Auf dem Turm des Wilhelmstein

 

Samstag 19. September

An diesem Tag war großes Geppert-Familientreffen in Isernhagen angesagt. Den Vormittag verbrachten wir im Quartier. Zum Mittagessen trafen wir uns dann im Gasthaus Dehne. Am Nachmittag hatten Axel und Margaretha, unsere Gastgeber, eine sehr interessante Führung im unweit der Gastwirtschaft gelegenen Bauernhausmuseum Isernhagen organisiert. Danach gab es Kaffee und Kuchen und am Abend trafen wir uns dann bei Axel und Margaretha zum Abendessen. Es war ein wunderschöner Nachmittag, besonders weil nach dem Kaffeetrinken die meisten noch nicht wieder nach Hause fuhren, kam man ins Gespräch und hatte Gelegenheit sich besser kennenzulernen.

Das Alte Schloss in Weferlingen

 

Sonntag 20. September

Am Sonntag-Vormittag gegen 10:45 Uhr machten wir uns wieder auf den Heimweg. Einen Zwischenhalt legten wir in Weferlingen ein. Nach dem Erbverzicht im Schönberger Vertrag von 1703 hatten dort Markgraf Christian Heinrich und dessen Sohn Markgraf Georg Friedrich Carl zu Brandenburg-Kulmbach mit ihren großen Familien einige unbeschwerte Jahre verbringen dürfen. Nach der Auflösung des Schönberger Vertrages 1722 musste Georg Friedrich Carl – sein Vater war 1708 verstorben – Weferlingen wieder verlassen. Friedrich Christian, der letzte Bayreuther Markgraf, hatte hier 1708, vier Monate nach dem Tod seines Vaters Christian Heinrich, das Licht der Welt erblickt.
Ich klingelte spontan bei Herrn Wolters, dem Vorsitzenden des Bürgervereins Weferlingen. Er hatte zusammen mit einer Delegation aus Weferlingen 2008 unsere kleine Ausstellung über die „Culmbach-Weferlinger Hohenzollern und den Bayreuther Margrafenthron“ auf der Plassenburg besucht und mich damals zu einem Gegenbesuch eingeladen. Er freute sich sehr, als ich nun vor seiner Haustür stand, nahm den Schlüssel zu Friuedrich Christians Mausoleum und führte mich in das Innere dieses in schmuckem Rokokostil gehaltenen Anbaus an der Weferlinger Kirche. Er zeigte mir auch das vis á vis der Kirche gelegene Gebäude des Kinderhorts und Schützenvereins Weferlingen, das nach dem Brand des Neuen Schlosses in Weferlingen 1972 an dessen Stelle entstanden ist, das Rathaus des Ortes, das früher das Beamtenwohnhaus der Herrschaft gewesen war, sowie das aus Mitteln der sogenannten Bayreuther Stiftung errichtete alte Schulhaus, das auch heute noch als Schulgebäude dient. Dann ging es mit dem Auto zur Ruine des 1929 ausgebrannten Alten Schlosses, in dem die Weferlinger Hohenzollern bis zur Fertigstellung des Neuen Schlosses 1710 ihren Aufenthalt genommen hatten. Die Ruinen sind in den letzten Jahren mit nicht unbeträchtlichem Aufwand vor dem weiteren Verfall bewahrt worden. Gegen 13.00 Uhr, inzwischen hatte sich der anfängliche Nieselregen zu einem halben Wolkenbruch verstärkt, verabschiedete ich mich von Herrn Wolters und wir setzten die Heimfahrt fort. Nach einer Mittagspause in einem unweit von Weferlingen gelegenen Dorf gelangten wir bald wieder auf die Autobahn, die wir erst bei Münchberg wieder verließen. In Kulmbach kamen wir nach gemütlicher Fahrt ohne Stau und sonstige Zwischenfälle gegen 17.30 Uhr an.

Harald Stark

Das Mausoleum für Markgraf Friedrich Christian in Weferlingen
Das Alte Schloss in Weferlingen
 
Das Portal des Alten Schlosses in Weferlingen
Blick von der Kirche zu Alten Schloss
Im Inneren des Alten Schlosses in Weferlingen