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Die Schwäbische Reise 2010
Montag, 6. September |
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Die Notthafft-Exkursion ist zu
Ende gegangen; Mutter, Alex und ich verließen nach reichhaltigem
Frühstück den Landgasthof Vogelsang in Weichering, um
unserem diesjährigen Urlaub im Schwabenland entgegen zu fahren.
Zunächst aber galt es noch, einige Notthafft-Ziele abzuarbeiten.
Irnsing und Zandt waren ja nicht auf dem Exkursionsprogramm gestanden.
So fuhren wir als zuerst noch einmal nach Osten um die Kirche
und das Schloss in Irnsing zu fotografieren.
Die Kirche in Irnsing barg in ihrem Inneren leider nur zwei Grabsteine:
Einen Prantl'schen und einen Lerchenfeldischen. Das stattliche
Schloss liegt unweit der Kirche hinter den Gebäuden eines
wohl im 19. oder frühen 20. Jahrhundert neu errichteten Wirtschaftshofs.
Bei Eining ließen wir uns dann mit der Fähre über
die Donau setzen; am Römerkastell Abusina vorbei ging es
dann zur Donaubrucke bei Vohburg. Das nächste Ziel war die
Wallfahrtskirche in Bettbrunn, die vor allem
meine Mutter ins Schwärmen brachte. Besonders die teilweise
über 500 Jahre alten Votivkerzen im Chor waren beeindruckend.
Dann stand ein Fototermin in Schönbrunn
auf dem Plan, wo ich das Schloss mit dem Schlossweiher durch einen
Busch am Straßenrand fotografierte, was ein besonders reizvolles
Motiv abgab. Die Kirche in Zandt fanden wir wegen Renovierungsarbeiten
verschlossen vor. |
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Die ältesten Votivkerzen in der
Wallfahrtskirche Bettbrunn |
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Nun wollten wir endlich unserem
Urlaubsort Neresheim zustreben und taten dies, indem wir bei Kipfenberg
ins Altmühltal eintauchten. Die seit dem 18. Jahrhundert
verfallene und in den Jahren 1914 bis 1925 nach Plänen des
Architekten und Burgenforschers Bodo Ebhardt wieder aus ihren
Ruinen erhobene Burg Kipfenberg besahen wir nur von unten. Nach
dem Mittagessen im Gasthof „Zur Post“ am reizvollen
Marktplatz in Kipfenberg interessierte mich das angeblich auf
den Resten eines Römerkastells errichtete Kirchlein in Böhming,
das allerdings nur von außen näher besehen werden konnte,
da sich das Portal der etwas außerhalb des Ortes inmitten
eines ummauerten Kirchhofs stehenden Gotteshauses verschlossen
fand. Nun grüßte uns die Burg Arnsberg
über dem gleichnamigen Ort von schroffer Felsenhöhe
herunter. In der Meinung, die Auffahrt zur Burg gefunden zu haben,
fuhr ich im Ort links von der Hauptstraße ab und fand mich,
nach der Durchquerung eines gemauerten Torbogens, wohl auf der
alten, sehr engen und über eine Hangterrasse verlaufenden
alten Ortsdurchfahrt wieder. |
Burg Kipfenberg |
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Die Zufahrt zur Burg zweigte
dann tatsächlich einige hundert Meter hinter dem Ort Arnsberg
ab undführte hinauf zum rechten Rand des Altmühltales.
Die Burg Arnsberg nutzt geschickt die Lage auf einem der senkrecht
zum Flußtal hin abfallenden Felsenriff, die dasselbe hier
besonders malerisch wirken lassen. Ein Teil derselben, mit einem
interessanten, aus bossierten Quadern auf polygonem Grundriß
errichteten, oben aber auf einem Kranz von Kragsteinen rund werdenden
Turm, ist heute Ruine. Die jenseits eines jäh abfallenden
Geländeeinschnitts liegenden Burggebäude dienen heute
als Gastwirtschaft. Ein Wappenstein über einer Tür trägt
die Jahreszahl 1548. Eine hier im Hofraum stehende Kapelle ist,
trotz ihres barocken Äußeren, laut eines im Innenraum
hinter Glas angebrachten Zettels, vom Schloßbauern Joseph
Fink in den Jahren 1922/23 errichtet worden und zwar als Dank
für seine Heimkehr aus dem I. Weltkrieg. Den nächsten
Halt machten wir im Pfünz, wo es ein teilrekonstruiertes
Römerkastell zu bewundern gibt. Um 90 n. Chr. als Holzkastell
gegründet, war rund fünfzig Jahre später in Steinbauweise
neu errichtet worden und hatte bis 233 Bestand, als es im großen
Alamannensturm ein gewaltsames Ende fand. Rund die Hälfte
der Nordmauer des römischen Wehrbaues mit Tor, Eckturm und
Wehrgang wurde erlebbar gemacht und lugt zwischen Büschen
ins Altmühltal herunter. Würde man diese Sichtachse
vom Bewuchs freihalten, böte sich vom Tal aus ein imposanter
Anblick! |
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Burg Arnsberg |
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Hauptziel des ersten Tages war
Eichstätt. Wir fanden auf dem Leonrodplatz
einen schönenParkplatz, und traten zuerst in die diesen Platz
beherrschende Schutzengelkirche, dem Gotteshaus des Eichstätter
Jesuitenkollegs. Der in Weiß und Rosa gehaltene Innenraum
der Kirche erhält durch seine in braunen Holztönen gehaltenen
Altäre eine besondere Wärme. Der Hochaltar ist wahrhaft
von den himmlischen Heerscharen bevölkert! Den Dom betraten
wir durch den mittelalterlichen Domkreuzgang, wo im sogenannten
Mortuarium, die Ahnenproben sämtlicher Mitglieder des Eichstätter
Domkapitels im Jahr 1592 am Deckengewölbe verewigt sind.
Unter den Vorfahren des Domherrn von Ratzenried befindet sich
auch ein Notthafft. Der Dom atmet trotz einiger Zutaten der Renaissance
und des Barock den Geist der Gotik. Nicht nur durch seine zentrale
Stellung im Kirchenraum stellt der Hochaltar mit seinem Skulpturenschmuck
aus der Zeit um 1480 einen besonderen Blickfang dar. Ein besonderes
Kleidod aber ist der 1489 gestiftete Pappenheimer Altar mit seiner
in filigranster Steinbildhauerarbeit geschaffenen Kreuzigung Christi
im Mittelschrein. |
Die Willibaldsburg ob
Eichstätt |
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Wir verließen den Dom
durch den an der westlichen Giebelseite gelegenen Haupteingang,nicht
jedoch ohne noch einen Blick in den Westchor mit dem barocken
Willibaldsaltar geworfen zu haben. Über den Residenzplatz,
an der mit Baugerüsten verstellten barocken Bischofsresidenz
vorbei, gingen wir nun zurück zum Auto. Auf dem Weg dorthin
warfen wir noch einen Blick in die evangelisch-schlichte Erlöserkirche.
Bevor wir Eichstätt ganz verließen, machten wir noch
einen Zwischenstopp bei einer Eisdiele, wo wir uns für die
Weiterfahrt stärkten.
Der Tag war schon weit vorangeschritten und wir doch schon ziemlich
schlapp, deshalb führen wir ohne weitere Sightseeing-Unterbrechung
unserem Ziel Neresheim entgegen. Bei Dollnstein verließen
wir das Altmühltal; über Mörnsheim und Wemding
erreichten wir bald Nördlingen und nach kurzer Irrfahrt schließlich
gegen 18.30 Uhr unser Quartier im Neresheimer Ortsteil Ohmenheim. |
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Der Domkreuzgang |
Im Mortuarium |
Im Eichstätter Dom |
Der Brunnen auf dem Residenzplatz |
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Dienstag, 7. September |
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Heute wollte ich mal ein halbes
Stündchen länger schlafen, doch die erste Nacht in fremdem
Bett! Obwohl ich eine stabile Schlafstatt mit fester Matratze
unter mir und eine nicht zu schwere Zudecke über mir hatte,
wachte ich doch schon vor 7 Uhr auf. Unsere Zimmer im Gasthof
zur Kanne in Ohmenheim sind hinreichend groß und gemütlich
eingerichtet; im Doppelzimmer ist sogar eine kleine Sitzecke vorhanden,
wo man sich mal zusammensetzen kann. Ich beschäftigte mich
also noch ein wenig mit dem Reisetagebuch, bevor wir um 8.30 Uhr
zum Frühstücken gingen. Leider waren die Wurst- und
Käseplatte des Buffets zu dieser Zeit schon ziemlich abgeräumt
und außer einer Sülzwurst, die wohl bei unseren „Vorgängern“
nicht viel Anklang gefunden hat, nur noch ein paar Scheiben Schinken
und Salami vorhanden. Dafür gab es reichlich Quark, Yoghurt,
Müsli, Eier und teilweise hausgemachte Konfitüre. Aber
auf das Auffüllen der gerade mir recht ans Herz gewachsenen
Wurstplatte, wartete ich vergeblich ... |
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Nach dem Frühstück
fuhr ich erst einmal nach Neresheim ins Fremdenverkehrsamt, um
mich über die Sehenswürdigkeiten der Gegend zu informieren.
Dank des vorhandenen umfangreichen Prospektmaterials und der Hilfe
der dortigen, wirklich kompetenten Mitarbeiterin, war das Tagesprogramm
in meinem Kopf bald „gestrickt“. Bei zunehmendem Regen
ging es zuerst hinauf zum Kloster Neresheim,
einem weitläufigen Barockkomplex, dessen Kirche nach Plänen
von Balthasar Neumann gebaut wurde. Nach einigen Aufnahmen im
Inneren des herrlichen Gotteshauses wurde ich über das ganze
Gestühl hinweg von einem Mönch angemeckert, dass man
hier nicht fotografieren dürfe. Dies wäre am Eingang
angeschrieben. Als ob ich, wenn ich aus dem strömenden Regen,
erfüllt von Vorfreude auf den zu erwartenden Kunstgenuss,
in ein solches Bauwerk trete, die Hinweise am modernen Windfang
hinter dem Portal lesen würde ... Etwas ärgerlich ging
ich wieder hinaus in den Regen und werde dieses von wenig christlicher
Güte zeugende Verhalten des Ordensmannes in schlechter Erinnerung
behalten |
Kloster Neresheim |
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Als zweites Ziel wählte
ich die nahe Burg Katzenstein. Sie ist in Privatbesitz
und wird teilweise gastronomisch und als Museum genutzt. In den
Schauräumen schlossen wir uns einer schon im Laufen befindlichen
Führung an. Der Führer machte seine Sache ganz nett,
wenn seine Ausführungen auch hin und wieder ein wenig haarsträubend
waren. Die Einrichtung der Schauräume ist von pseudomittelalterlichen
Waffen und Einrichtungsgegenständen dominiert, die Räume
teilweise modern auf „alt“ rekonstruiert, zum Teil
durch gastronomische Einbauten und Einrichtungsgegenstände
beeinträchtigt. Bleibenden Eindruck hinterlässt jedoch
die kleine, romanische Burgkapelle mit reichem Freskenschmuck,
der tatsächlich aus der Mitte des 13. Jahrhunderts stammt.
Schon allein diese Burgkapelle ist eine Reise wert! Das Mittagessen
in der Katzensteiner Burgschänke war schwäbisch schmackhaft
– wir aßen als „Herrgottsbescheißerle“
titulierte Maultaschen – und für schwäbische Verhältnisse
preisgünstig.
Durch das Karthäusertal ging es nun nach Christgarten.
Von der ehemaligen Karthause sind nur noch der Chor der Klosterkirche
und ein paar Mauerzüge übrig geblieben. Leider war das
geöffnete Portal nicht nur durch ein Eisengitter sondern
auch durch ein weitmaschiges Drahtgeflecht gesichert, so dass
ich das Innere des Kirchleins, mit einem spätgotischem Altar
und Chorgestühl, leider nicht fotografisch festhalten konnte. |
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Burg Katzenstein |
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Als wir zur Ruine
Niederhaus bei Hürnheim kamen, fing es gerade wieder
zu regnen an, so dass wir uns eine nähere Besichtigung sparten
und uns mit der durchaus imposanten Talansicht begnügten.
In der Hürnheimer Kirche, einem schlichten evangelischen
Gotteshaus mit gotischem Turmchor und neutestamentlich bemalten
Emporenfüllungen, suchte ich die erhofften Grabsteine der
Hürnheimer leider vergeblich.
Von der archäologisch ausgegrabenen römischen Villa
rustica bei Holheim blickten wir hinauf zu den Ofnethöhlen,
die vor allem durch den Fund von zwei mittelsteinzeitlichen „Schädelnestern“,
mit den Schädeln von insgesamt 34 Menschen, bekannt geworden
sind. Dann ging es bei anhaltendem Nieselregen weiter über
Bopfingen nach Lauchheim, wo die Kapfenburg das
letzte Ziel des Tages werden sollte. Unterwegs sah ich am Straßenrand
in Trochtelfingen eine stark baufällige kleine Niederungsburg,
über die ich in meinem Dehio keine Zeile zu lesen fand. Die
Kapfenburg überraschte mich mit einer mächtigen, im
frühen 16. Jahrhundert entstandenen Torbastion. Das heute
als Musikakademie genutzte Renaissanceschloss gehörte einst
dem Deutschen Orden. Von 1499 bis 1510 wirkte Johann Nothaft hier
als Komtur! |
Burg Trochtelfingen |
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Mittwoch, 8. September |
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Obgleich wir diesmal
eine halbe Stunde früher zum Frühstuck kamen, fanden
wir das Buffet ähnlich abgeräumt vor, wie am Vortrag.
Diesmal ließ ich aber eine Portion gekochten Schinken bringen!
Meinen geliebten Kakao ließ ich zur Hälfte stehen.
Das mit heißem Wasser zusammengerührte Gebräu
war trotz hinzufügens kalter Milch kaum zu genießen.
Ein Hoch auf mit Milch und Liebe zubereiteten Kakao!
Heute stand Nördlingen auf dem Programm.
Als erstes statteten wir dem Rathaus einen Besuch ab. Wir stiegen
die bemerkenswerte Renaissance-Treppe hinauf, wurden oben von
einem Wandgemälde mit Justitia empfangen und warfen einen
Blick in den mit Totenschildern behangenen Eingangsbereich des
historischen Bauwerkes.
Die Fassade der Stadtkirche St. Georg war mit Baugerüsten
verstellt; das Innere der spätgotischen dreischiffigen Hallenkirche
beeindruckt nicht zuletzt durch die vielen hier die Wände
schmückenden Totenschilde und Epitaphien. Die filigran aus
Stein gearbeitete Sandsteinkanzel aus der Zeit um 1500 überrascht
durch die Darstellung der an ihren Schreibpulten arbeitenden vier
Evangelisten. Im Chor ein mit Fabelwesen geschmücktes Chorgestühl,
ein beheizbarer (!) spätgotischer Taufstein und ein barockes
Altargehäuse mit gotischen Figuren.
Als nächstes informierten wir uns im Rieskrater-Museum über
die Entstehung des Rieses, das vor rund 14 Millionen Jahren durch
einen Meteoriten geformt wurde, bald darauf von einem See ausgefüllt
und später von verschiedenen Sedimenten überformt wurde.
Das Museum zeigt die Veränderung der Landschaft, der Flora
und Fauna in Folge des Meteoriteneinschlages und der nachfolgenden
erdgeschichtlichen Perioden.
Zum Mittagessen gab es ein wunderbares Rahmgeschnetzeltes mit
hausgemachten Spätzlen im Gasthof zum Roten Ochsen. Die Salate
waren nicht aus dem Eimer und die Flädlesuppe war mit einer
echten Fleischbrühe zubereitet. Nachdem wir uns gestärkt
hatten, liefen wir ein wenig an der Stadtmauer entlang bis dann
um 13.30 Uhr das Stadtmuseum öffnete. Hier gibt es im Erdgeschoss
eine beachtliche Sammlung sakraler Malerei zu sehen, das 1. Obergeschoß
behandelt hauptsächlich die Geschichte Nördlingens im
Dreißigjährigen Krieg und hier besonders die Schlachten
bei Nördlingen 1634 und Alerheim 1645. In kleineren Nebenräumen
wartet Kunst aus dem 19. Jahrhundert auf, die in alter Galeriehängung
präsentiert wird.
Das 2. Obergeschoß ist den Zünften, der Verwaltung
und dem Gerichtswesen der alten Reichsstadt Nördlingen gewidmet.
Im Obergeschoß ist die Vor- und Frühgeschichte thematisiert
und eine Kopfbestattung in der Ofnet-Höhle in einer Inszenierung
dargestellt. Nach einem interessanten Museumsbesuch ging es nun
zurück zum Auto, das wir gerade noch vor Einsetzen des Regens
glücklich erreichten. Durch Dunst und Feuchtigkeit ging es
dann über Wallerstein und Baldern zurück nach Ohmenheim. |
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Nördlingen von Wallerstein aus |
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Das Spital in Nördlingen |
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Das Nördlinger Rathaus |
Narr an einem Fachwerkhaus |
In der St. Georgs-Kirche |
Der Evangelist Markus auf der Kanzel
in St. Georg |
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Donnerstag, 9. September |
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Heute Morgen hatte
ich am Frühstück zum ersten Mal während unseres
Aufenthaltes nichts auszusetzen. Erstes Ziel des Tages war das
Kloster Mönchsdeggingen. Unterwegs fuhren wir am Schloss
Hohenaltheim vorbei. Die gotische Klosterkirche von Mönchsdeggingen
zeigt sich innen in barockem Glanz. Die vielen, den Raumeindruck
prägenden Seitenaltäre erinnerten mich an die Klosterkirche
Windberg , wenn die Mönchsdegginger Seitenaltäre auch
bei weitem nicht so originell gestaltet sind wie die dortigen.
Von Mönchsdeggingen war es nicht mehr weit bis zur Harburg,
wo wir uns einer wirklich interessanten und sehr kompetenten Führung
anschlossen. Die in kreuzesform errichtete Schlosskirche erstrahlt
in ihrem Inneren in hellem Barock; viele der dort aufgestellten
Grabdenkmäler der Schlossherrschaft stammen noch aus der
Rennaissancezeit und auch einige spätgotische Figuren sind
in der Kirchenausstattung vertreten. Die das Zentrum des Kirchenraums
beherrschende Kanzel verrät auf den ersten Blick ein protestatisches
Gotteshaus. Unter der Kanzel befindet sich der Eingang zur Fürstengruft.
Durch ein Seitenportal ging es nun hinaus und auf den Wehrgang
hinauf, der noch um die ganze Burg herum führt. Senkscharten
und interessante runde Schießscharten mit „Holzaugen“
wechseln sich in regelmäßigen Abständen ab. Zunächst
ging es zum „Weißen Turm“, in dem verschiedene
Waffen, wie Armbrüste, Armbrustbolzen, Hakenbüchsen,
Stangenwaffen und Rüstungsteile ausgestellt sind. Die bei
der Führung anwesenden Kinder durften mal einen Brustpanzer
mit Probeschuß anprobieren. Am Burgtor wurde die Funktion
des noch vorhandenen Fallgitters erklärt. In einem zweiten
Turm war eine schauerliche Gefängnisszene inszeniert. Dann
ging es in das 1. Obergeschoss des Kasten- und Marstall-Gebäudes,
wo eine Gerichtsstube mit einer wunderschön bemalten Holzdecke
zu sehen war. Letztere war allerdings - laut Aussage der Führerin
- eine Spolie aus Tirol. Im Bergfried wurde dessen Funktion als
letzte Zufluchtsstätte im Kriegsfall aber auch als Gefängnis
erläutert. Über dem Angstloch ist noch eine alte hölzerne
Haspel zu bewundern, gleich daneben führt ein niedriger,
enger Gang auf ein „Sekret“. Im Stockwerk drüber
ging es dann um Folter. Der „Schwitzkasten“, verschiedene
Fesseln, und Gewichte für die Folter des „Aufzugs“
waren zu sehen..Eine Versuchsperson ließ sich eine Halsgeige
anlegen.
Der Festsaal wird gerade renoviert und konnte deshalb nicht besichtigt
werden, dafür gab es zwei neu eingerichtete Zimmer im „Fürstenbau“
zu sehen. In einem war eine fürstliche Tafel mit allerlei
„exotischen“ Gerichten und Früchten zu bewundern.
Im Nachbarraum ging es um das Thema Jagd. Die Treppe, über
die wir wieder auf den Schloßhof gelangten, war mit zahlreichen
Portraits behangen. Bevor wir nun die Harburg wieder verließen,
warfen wir einen Blick in den rund 120 Meter tiefen Brunnen und
fotografierten den Wolfskopf unter dem Fallgitter, auf den uns
die Führerin hingewiesen hatte. |
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Die Haarburg |
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Die "Rote Stallung" |
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Pfisterei und Fürstenbau der
Harburg |
Bergfried, Kastenbau und Burgvogtei |
"Holzauge" |
Harburg - Burg und Altstadt |
Im Gasthof zum Goldenen
Hirschen in der Harburger Altstadt bekamen wir nicht nur ein sehr
schmackhaftes, sondern auch ein recht preisgünstiges Mittagessen.
Danach machten wir uns über Wemding auf dem Weg nach Öttingen,
wo wir eigentlich das Schloss besichtigen wollten. Leider startet
die letzte Führung schon um 14.00 Uhr und wir waren rund
eine Stunde zu spät dran. Das Völkerkundemuseum im Schloss
wollte uns nicht so recht interessieren und so machten wir einen
kleinen Spaziergang durch die Stadt, besuchten die sehenswerte
Kirche St. Jakob mit zahlreichen Epitaphien. Auf einem derselben
entdeckte ich unter den Agnatenwappen sogar ein Notthafft-Schild.
Danach gab es eine kurze Pause in einer Eisdiele.
Wenn wir schon auf den Spuren der Grafen und Fürsten von
Oettingen sind, so dachte ich mir, dann sollten wir auch Wallerstein
noch näher unter die Lupe nehmen. Besonders interessierte
mich der Standort der alten Burg. Diese befand sich auf dem noch
immer mit Ringmauern umschlossenem imposanten Schloßfelsen
um den ein einladender Rundweg herumführt. Schade nur, dass
von dem Felsen wegen der üppigen Vegetation kaum etwas zu
sehen ist.
Ein Kleinod mit mehreren mittelalterlichen Grabdenkmälern
und spätgotischen Skulpturen entdeckten wir in der Kirche
des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters Kirchheim am
Ries. Der Hochaltar ist – ähnlich wie in der
Eichstätter Schutzengelkirche - von einem ganzen Heer himmlischer
Wesen bevölkert. Von Kirchheim ist es nicht mehr weit zum
Informationszentrum Ipf, wo wir uns über
die auf dem Berg nachgewiesene Burg eines Keltenfürsten informierten.
Das Wetter war im Laufe des Tages immer schöner geworden
und bei Sonnenschein kamen wir gegen 18.00 Uhr wieder bei unserem
Hotel an. Den letzten Abend unseres Urlaubs feierten wir in der
wirklich empfehlenswerten Pizzeria Molise in Neresheim. |
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Das Neue Schloss Oettingen |
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Das Neue Schloss Oettingen |
Die Taufe in St. Jakob |
Schloss Wallerstein |
Der Ipf |
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